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Den Silvesterabend alkoholfrei verbringen? Das ist für viele Menschen undenkbar, denn das eine oder andere Gläschen Sekt gehört zum Jahreswechsel dazu! Doch für manch einen ist dies keine Option, nämlich für Freunde, die gerade frisch aus der Entzugsklinik kommen oder bereits längere Zeit abstinent vom Alkohol sind. Wichtig ist hier ein Ort, an dem auf Alkohol verzichtet, aber dennoch ins neue Jahr gefeiert wird.
So lag es nahe, einen alkoholfreien Silvesterball bereits zum dritten Mal in der Mannheimer Jugendkirche zu veranstalten. Viele Freundeskreisler, welche bereits die Jahreswechsel 2014/15 und 2016/17 dort mitgefeiert hatten, waren sofort begeistert und sagten ihre Teilnahme umgehend zu.
Mit diesem spürbaren Rückenwind nahm das Organisationsteam um Silvia Ringer, der Vorsitzenden des Freundeskreises Nova Vita Mannheim-Waldhof und Mitbegründerin der Silvesterballidee, mit viel Enga-gement die umfangreiche Planung und Vorbereitung schon frühzeitig in Angriff. Denn wer sich nicht rechtzeitig um einen Musiker oder das Catering kümmert, kann an Silvester sehr schnell mit leeren Händen dastehen. Aber aus der Erfahrung der beiden vorangegangenen Silvesterveranstaltungen klappte alles so ziemlich reibungslos und jegliche Stolpersteine konnten rechtzeitig aus dem Weg geräumt werden.
Die Kirchentür stand für die Gäste einladend offen und die liebevoll festlich gedeckten Tische waren dann auch bis auf den letzten Platz besetzt.
Dieter Engel vom Freundeskreis Karlsruhe übernahm den Part der Begrüßung und konnte Freunde und Freundinnen aus den drei Mannheimer Selbsthilfegruppen – Die Lotsen, Nova Vita und Veritas – den Blaukreuzgruppen Heidelberg/Sinzheim, der SHG Pforzheim und dem Freundeskreis Karlsruhe willkommen heißen. Es waren, wie bei den Freundeskreisen üblich, Familien mit Kindern, Paare und auch viele Einzelpersonen anwesend um gemeinsam in einem geschützten Rahmen den Jahreswechsel zu begehen.
Dieter Engel bedankte sich auch gleich bei allen Helfern, welche im Vorfeld bei der Durchführung sowie zur Bereicherung des kulinarischen Büffets beigetragen haben. Ein herzlicher Dank galt auch den Sponsoren, der Volksbank Rhein-Neckar, dem Marktkauf MA-Neckarau und besonders der AOK Rhein-Neckar-Odenwald. Letztere hatte durch ihre zugesagte Projektförderung erst die Durchführung der Veranstaltung ermöglicht und den Obolus für die Gäste in einem sozial verträglichen Rahmen gehalten. Mit großem Beifall und anerkennenden Worten wurde das honoriert.
Dann hieß es „Das Büffet ist eröffnet“ und im Vorraum der Kirche erwartete uns ein kalt-warmes Büffet, welches nicht nur großartig aussah sondern auch vorzüglich schmeckte. Man vernahm so manche Stimmen: „Ich weiß gar nicht was ich zuerst nehmen soll, es lacht einen alles so lecker an“ und an den Tischen hörte man: „Das musst du aber unbedingt auch noch probieren“.
Für die musikalische Untermalung zum Essen sorgte unser Alleinunterhalter "Franz der Musiker für alle Generationen", der nach dem Essen dazu einlud, den Silvesterball mit einer Tanzrunde zu eröffnen. Die Tanzfläche füllte sich zusehends und auch die anfänglich Zurückhaltenden wurden mutiger und bewegten sich im Takt. Unter Freunden fällt vieles leichter. Man muss sich nicht verstecken, sondern wird so ange-nommen wie man ist.
Dabei kamen auch die Gespräche an den Tischen nicht zu kurz und man lies das zu Ende gehenden Jahr mit seinen positiven und negativen Ereignissen Revue passieren. Gerade die Singles zeigten sich erleichtert, diesen Abend nicht allein verbringen zu müssen. Nebenbei mundeten natürlich die Leckereien vom Dessertbüffet sowie Kaffee und Kuchen, der selbstverständlich nicht fehlen durfte.
Neben einem Schätzspiel sorgte noch ein besonderer und privater Moment eines Paares für Kurzweil. Dieses lernte sich vor 40 Jahren an einem Silvesterabend kennen und lieben. Der Ehemann überreichte seiner Frau zu diesem Anlass 40 rote Rosen.
Und schon war es Zeit die vorbereitete alkoholfreie Früchtebowle zum Anstoßen auszuteilen. Unser Musiker Franz nahm es mit der Uhrzeit nicht so genau und spielte trotz Mitternacht erst noch sein Lied fertig, ehe wir gemeinsam auf das neue Jahr anstoßen konnten. Die guten Wünsche unterschieden sich sicher nicht von denen anderer Menschen. Allerdings war hier jedem bewusst, dass der Grundstock für das Erreichen der selbstgesteckten Ziele und die Erfüllung vieler Wünsche ein suchtmittelfreies Jahr 2019 bedingt. Beim Zuschauen unseres vorbereiteten Feuerwerks hing wohl jeder so seinen eigenen Gedanken nach, ob sie nun zurückblickend waren oder hoffnungsvoll in die Zukunft gerichtet. Der mit der Bowle überreichte magnetische Glücksbringer für die Kühlschranktür soll jeden an den heiteren Jahreswechsel und an seine Gedanken für das Jahr 2019 erinnern.
Anschließend ging die Party beschwingt mit einem Mitternachtsschmaus weiter und wir Freundeskreisler stellten einmal mehr unter Beweis, dass man auch ohne Alkohol fröhlich und ausgelassen bis in die Morgenstunden feiern kann.
Unser Ziel, abstinent ins Jahr 2019 zu feiern, den Alleinstehenden einen Weg aus der Isolation zu bieten, sowie allen zusammen ein Gemeinschaftserlebnis zu ermöglichen, haben wir zu Hundertprozent erreicht, mit der Zugabe, dass neue Freundschaften entstanden sind und alte Freundschaften vertieft wurden. Wir sind optimistisch, dass wir 2020/21 den 4. Alkoholfreien Silvesterball wieder in großer Runde feiern werden.
Dieter Engel